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St. Gangolf

(Nach dem Trierer Dom ist sie die zweitälteste Kirche der Stadt.)

(Abb.1) Gangolfkirche

Als der Trierer Erzbischof Heinrich im Jahr 958 den Marktplatz und das Marktkreuz errichten ließ, wurde auch mit dem Bau einer Marktkirche begonnen.

Dieser erste Kirchenbau musste schon um das Jahr 1284  wieder abgerissen und durch einen bis zum Jahre 1344 fertiggestellten Neubau ersetzt werden. Aus dieser Bauphase stammen die 4 unteren Geschosse des Turms und das Kreuzrippengewölbe des Hauptschiffes. 1507 wurde der Turm um 2 zusätzliche Geschosse erhöht dessen neuer Spitzhelmturm mit einer gotischen Brüstung mit 4 Eckpfeilern umgeben wurde. Diese zweistöckige Erhöhung des von der Bürgermeisterswitwe Adelheid von Besselich gestifteten Turmes blieb allerdings für den Trierer Bischof nicht ganz ohne Folgen.

(Abb.2) links oben Gangolf als Marktkirche

Bleiben wir in jener Zeit des frühen 16. Jahrhunderts und machen kurz einen Abstecher zum unweit gelegenen Dom – der Kathedrale des Bischofs von Trier. Und plötzlich überragt der Turm der Marktkirche  - sei es mit Absicht oder nicht - mit seinen 67m die Türme des allerehrwürdigsten Trierer Doms.

Mit diesem Status sah sich der Trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau bei seinem Amtsantritt im Jahr 1511 konfrontiert. Und schon ein Jahr später rief Kaiser Maximilian einen Reichstag in Trier aus.  Kombiniert mit der allerersten Ausstellung des im Dom aufbewahrten Heiligen Rockes Christi wurden in Trier 100.000 Pilger und mehr erwartet.  Und noch immer überragte der Turm von St. Gangolf die des Trierer Domes.  Der Erzbischof sah sich in einer misslichen Lage, musste schnell handeln und ließ den rechten Turm prompt um ein Geschoss auf 76m aufstocken. Die Schaaren und der Kaiser konnten nun kommen.

Das nördliche Seitenschiff wurde im Jahr 1670 an die Kirche angebaut.

(Abb.3)
(Abb.4) Eingangsportal von 1731

Im Jahr 1731 wurde der Rokokoportalbau als Zugang zwischen 2 Häusern der vorgelagerten Häuserreihe errichtet. Über dem zwischen 2 Säulen angebrachten Torbogen steht der merowingische Kriegsmann und Heilige Gangolf mit Schild und Speer. 

Die Lateinische Inschrift am Tor besagt: Der Heilige Gangolf, dieses Tempels Patron und Beschützer.

Anschließend wurde im Jahr 1746 die Seitenschiffe mit aufwendigen Rokokostuckdecken bereichert. Die heutige Orgel stammt aus einer Erneuerung aus dem Jahr 1972.

Man mag es kaum zu wahrnehmen, doch ist die um 1344 errichtete und 1507 umgebaute Marktkirche Sankt Gangolf eines der ältesten Gotteshäuser der Stadt.

Das bronzene Taufbecken mit zwei Inschriftbändern stammt aus dem 12. Jahrhundert.

(Abb.5) Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert
(Abb.6) Grab des Georg Friedrich Dasbach
(Abb.7) Heiliger Gangolf
(Abb.8) ca. 1873 (© Stadtarchiv Trier)
(Abb.9) (© Stadtarchiv Trier)
(Abb.10) ca. 1910 (© Stadtarchiv Trier)

Quellenangabe:

Abb.1,4,5,6,7:  eigene Fotoaufnahmen, 2018

Abb.2:  TRIER - Vergangenheit,Gegenwart,Landschaft, 2. Auflage, 1966 - © Stadtverwaltung Trier

Abb.3:  Das Heilige Trier - Egid Beitz - Dr. Benno Filser Verlag, 1927  (kleinere grafische Veränderungen)

Abb.8,9,10:    © Stadtarchiv Trier

Leinwände ab 29,00 €

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