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Ambrosius (339 - 397)

(Bischof von Mailand, Kirchenlehrer, Hymnendichter und Förderer des Kirchengesanges)

Ambrosiusstatur - St. Peter a. Wimberg, Österreich

Zwei Jahre nach Kaiser Konstantins Tod wurde Ambrosius, der große Mailänder Bischof des 4. Jahrhunderts im Jahre 339 von einer spätrömischen Adelsfamilie in Trier geboren. Sein Vater war seit 334 Statthalter von Gallien, Spanien und Britannien mit Sitz in Trier. Er hatte die Befehlsgewalt über eines der 4 römischen Teilreiche seit Kaiser Diokletian‘s 4-Kaiser-System. 

Als sein Vater im Jahr 354 in Trier starb, siedelte die Familie von Trier nach Rom über, wo Ambrosius Jura studierte und Beamter des römischen Reiches wurde. Im Jahr 365 erlangte er eine der begehrten Zulassungen als Anwalt und bereits 5 Jahre später wurde er zum Stadthalter von Oberitalien mit dem Sitz in Mailand erhoben. 

Plötzlich starb der arianische Bischof von Mailand und im Zuge der bischöflichen Neuwahlen drohten Unruhen auszubrechen. Die Mailänder Kirche war, wie die gesamte Kirche dieser Epoche in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite standen die Anhänger des (abgesetzten Bischofs) Athanasius. (Sie sahen Gott als Wesenseinheit und Wesensgleichheit in drei Gestalten, nämlich in Form von Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Alle drei vereint ergeben den einen allesumfassenden Gott. (Dreifaltigkeit oder Trinität)). Für die Arianer (Arianismus) hingegen war die Wesensgleichheit von Gott, Sohn und dem Heiligem Geist eine Irrlehre, da sie eindeutig dem Monotheismus (nur einen einzigen Gott zu huldigen) wiedersprach. Der Sohn Gottes, wie auch der Heilige Geist genieße gegenüber Gottvater nur eine untergeordnete – keine gleichkommende Stellung. Die zum Dogma erhobene Dreifaltigkeit war aus ihrer Sicht pure Häresie (eine Lehre, die im Widerspruch zu kirchlich-religiösen Glaubensgrundsätzen steht).

 

 

 

 

 

In seiner Eigenschaft als höchster Repräsentant staatlicher Autorität nahm Ambrosius im Jahr 374 als Schlichter und Mahner an der Bischofswahl in der Mailänder Basilika teil und verhinderte einen lodernden Austand. Er trat so überzeugend und schließlich auch erfolgreich auf, dass er vom anwesenden Volk und Klerus zum Bischof von Mailand gewählt wurde. (Einer Überlieferung zufolge soll ein Kind das Ende seiner Ansprache mit dem Ruf "Ambrosius episcopus" (Ambrosius Bischof) unterbrochen haben, worauf das Volk ihn jubelnd zum Bischof wählten). Doch Ambrosius war zu dieser Zeit kein Geistlicher, noch nicht einmal Christ. So erhielt er innerhalb einer Woche die Taufe, die Priesterweihe und die Weihe zum Bischof. Aus dem einst ausgezeichneten Staatsmann wurde ein hervorragender Bischof und eine Säule der katholischen Christenheit im Kampf gegen den Arianismus. Er verteidigte die Rechte der Kirche gegen das Heidentum und gegen die römische Staatsgewalt und genoss dennoch höchstes Ansehen unter den Kaisern seiner Zeit. Er überzeugte Kaiser Gratian zu einschneidenden Erlassen gegen das Heidentum, und sogar der oströmische Kaiser Theodosius vertraute ihm sterbend seine Kinder zur Obhut an. Ambrosius bezog in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Ursurpator Maximus und Valentinian II Stellung, und unterstütze so letzteren bei dessem Aufstieg zum weströmische Kaiser.

Ambrosius war ein großer Prediger und Verfasser religiöser Schriften. Er führte den aus dem Osten (wohl Syrien) stammenden Chorgesang in den abendländischen Kirchen ein und dichtete selbst mehrere heute noch gebräuchliche Hymnen.

Als Ambrosius im Jahre 397 starb, bekleidete er sein Bischofsamt bereits seit 22 Jahren und wurde zum ältesten der 4 abendländischen Kirchenlehrer. Sein Leichnam  liegt in der nach ihm benannten Krypta der Sant Ambrogio Basilika in Mailand.

(Abb.3) Von BáthoryPéter
(Abb.2) Moderne russische Ikone

Quellenangabe:

Abb.1: Wikimedia Commons - © Wolfgang Sauber - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:St.Peter_am_Wimberg_Kirche_-_Kanzel_4_Ambrosius.jpg?uselang=de-formal  (Änderungen: Freistellung)

Abb.2: gemeinfreie Bilddatei* – Quelle: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Ambrosius_von_Mailand.htm

Abb.3: Von BáthoryPéter (talk) 13:53, 5 October 2008 (UTC) - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4930154

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sant%27Ambrogio_Cript_in_Basilica_of_Sant%27Ambrogio,_Milan.jpg

 

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