Das 14. Jahrhundert sollte zum Jahrhundert des Kurfürsten Balduin und derer des Geschlechts von Luxemburg werden. Die deutsche Geschichte dieser Jahre wurde bestimmt von der Rivalität zwischen den Häusern Habsburg, Wittelsbach und Luxemburg. Die Habsburger stellten seit 1273 den deutschen König, und durch geschicktes Verheiraten, Bündnisse und Verhandlungen hatten sie neben den Wittelsbacher beste Chancen den Thron erneut zu besteigen. Aber auch die Luxemburger duften sich berechtigte Hoffnungen auf die Krone machen. Balduin wurde zum ausschlaggebenden Faktor der Thronersteigung seines Luxemburger Geschlechts, die mit Unterbrechung von Ludwigs des Bayern und Ruprechts von der Pfalz bis 1437 anhielt.
Und Trier blühte wieder auf. Als Kurfürst schmückte er Trier wieder zu einer Stadt die eines Kurfürsten würdig war. An seinem Hof erfolgten die wichtigsten politischen Besprechungen mit Gesandten aus der ganzen bekannten Welt.
Als drittgeborener Sohn des Grafen Heinrich VI erblickte Balduin im Jahr 1285 in Luxemburg das Licht der Welt. Teilweise am französischen Hof erzogen wurde der jüngste Sohn - wie bei herrschenden Familien üblich - von seiner Familie zum geistlichen Stand bestimmt. In seiner Funktion als Erzbischof und Kurfürst von Trier nahm er großen Einfluss auf die Reichspolitik und leitete den Aufstieg seiner Luxemburger Familie zu einer der bedeutendsten Familien der damaligen Zeit ein. Balduin war im frühen 14. Jahrhundert einer der wichtigsten Personen im einem Reich, dass von Norditalien bis Norddeutschland (inkl. Teile des heutigen Frankreich, Belgien, Niederlande, Tschechien, Schweiz, Österreich und Polen) reichte. Er war der einflussreichste Politiker seiner Zeit und alleine an 3 Königswahlen seiner Familie entscheidend beteiligt.
Für Trier gilt er als eigentlicher Begründer des Kurstaates. Unter Balduin, der oft selbst das Schwert führen musste, genoss das Trierer Land eine ihrer bedeutendsten territorialen Ausdehnungen seit jeher. Sein mächtiger Einfluss reichte von Trier bis ans östliche Ende des Reiches. Unter ihm erreichte Trier wieder eine Einwohnerzahl von ca. 10.000 Menschen und zählte wieder zu den größeren Städten Deutschlands.