Im 3. Jahrhundert hat sich eine reiche Familie der Sekundiner durch umfangreichen Handel mit Tuch-Erzeugnisse einen ausgedehnten Grundbesitz unweit der Kaiserstadt Trier im heutigem Igel angeeignet.
Das Grabmal dieser wohlhabenden römischen Tuchhändlerfamilie wurde um das Jahr 250, noch zu Lebzeiten von zwei Brüdern der Sekundiner Familie in der Nähe ihres Gutshofes (Villa) für sie und ihrer Angehörigen errichtet. Das an der Römerstrasse Reims-Trier gelegene Grabmal war ursprünglich viel detaillierter und auch farblich gestaltet.
Das Grabmal erhebt sich heute auf einem umschlossenen Podest. Aus ihm ragt sein 9x8 m messendes römisches Fundament, das in einer Breite von etwa 2m ringsum über die Flucht des Aufbaues vorspringt. Die Gesamthöhe des aus rotem Sandstein gebauten Denkmals beträgt etwa 23m. Das riesige Grabmal ist mit reichlichen Reliefs geschmückt. Sie zeigen verschiedene Szenen aus dem Alltag und Berufsleben der Tuchhändler sowie Szenen aus der Mythologie. Das Grabmal ist mit seiner auffallend schlanken Pfeilergestalt der älteste und zugleich der reichst geschmückte Vertreter dieser Grabmalgattung.
Um 1512 versuchte der Graf Ernst von Mansfeld die Igeler Säule abzureißen und sie sich für seine altertümliche Kunstsammlung einzuverleiben. Der Versuch diese massive Säule abzutragen blieb letztlich erfolglos, führte aber zu großen Beschädigungen an den Stufen der Südost-Ecken. Mittlerweile sind diese Beschädigung durch neue Steine beseitigt worden. Die zahlreichen großen Löcher an den Fugenkreuzungen sind im frühen Mittelalter durch das ausbrechen der Eisenklammern, die diese Quader zusammenhielten entstanden.
Einige dieser Löcher wurden später vergrößert um in das Innere des Grabmales zu gelangen.
1879 wurde das Denkmal durch die Preußen restauriert. Es ist das einzige noch in der original Pfeilerform des Aufbaues vollständig erhaltene Grabmal seiner Art. Alle Flächen sind von Bildschmuck bedeckt. Leider hat die Verwitterung die Umrisse der Reliefs so weit verschliffen, dass die einstigen kunstvollen Darstellungen heute nur noch mit Mühe erfasst werden können.