Wie auch Karl Marx lebte Ludwig von Simon unter der Zensur des preußischen Staatsapparates. Er lebte in einem Trier, das von Armut, Hungersnöten und Elend geplagt war. Nachdem Napoleon 1814 nach Elba verbannt wurde, haben preußische Truppen die Franzosen wieder aus Trier vertrieben und das Land besetzt.
Vom französischen Hinterland abgeschnitten versank Trier zunehmend im sozialen Elend. Die moselländischen Bauern litten unter großen Hungersnöten und Krankheiten. Trier selbst hatte nur noch ca. 9000 Einwohner. Und wie schon beim Artikel über Karl Marx erwähnt brodelte es in Deutschland und den Nachbarländern. Der Schrei nach Freiheit, Einigkeit und Demokratie war allseits hörbar.
Ludwig Simon, auch Ludwig von Trier genannt, wurde 1819 in Saarlouis geboren, siedelte aber schon 1822 mit seinen Eltern nach Trier über. Als er im Jahr 1836 in Trier sein Abitur machte, zählte kein geringerer als Karl Marx zu seinen Mitschülern. Er war seit seiner Schulzeit überzeugter Verfechter der nationalen Einigung Deutschlands auf Grundlage eines parlamentarisch organisierten Staatswesens, also genau entgegen der geltenden preußischen Vorstellung.
Dennoch oder gerade deswegen trat Ludwig im Jahr 1839 in den preußischen Staatsdienst ein, begann eine praktische juristische Ausbildung und beendet diese 1840 als Rechtsanwalt in Trier. Von1845 bis 1846 vollrichtete er als Leutnant seinen Militärdienst in der preußischen Armee.